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Relativ kurz entschlossen wollte ich mal wieder alleine unterwegs sein und entspannt fotografieren. Moskau spukte schon länger in meinem Kopf herum, nachdem ich die Stadt ’89 auf der Abschlussfahrt der 10. Klasse gesehen hatte – also noch zu DDR-Zeiten.

In den letzten 10 Jahren ist laut den zahlreichen Medienberichten der westlichen Presse der Russe immer mehr zum Feindbild Nr. 1 der westlichen Wertegemeinschaft erklärt geworden. Also nahm ich mir meine drei Lieblinge – die Pentacon Six TL (analoge DDR-Mediumformatkamera), die Canon EOS 3 (analoge KB-Kamera) und die 5D Mk III – und stieg mit reichlich frischem Film in den Flieger. Ich hatte hierzu schon länger im Kühlschrank Film gelagert, der für diesen Kurztripp gut geeignet war. Beschränkt hatte ich auf Ektar 100 und Ilford HP5, beide jeweils als 120er Rollfilme.

Eigentlich ist auch schon der Dezember weiß in Moskau, aber auch hier spürt man die Erwärmung deutlich, was sehr milde Temperaturen um 2° C mit sich brachte. Grau waren die Tage und die Zwiebeltürme wollten erst nach ein wenig Bildbearbeitung leuchten. Somit ging ich erst gegen 11.00 Uhr aus dem Hotel, erkundete die Stadt und mit Beginn der Dämmerung ab etwa 17.00 Uhr begann ich meine gefundenen Hotspots erneut aufzusuchen.